Oktober 2025
16 Donnerstag
Information / Diskussion / Vortrag
Der Philosophische Stammtisch - OFF TOPIC
Beginn: 18:00 h | Eintritt frei

Was kann man wissen? ist nach Kant eine der vier großen Fragen der Philosophie. Aber was ist überhaupt Wissen und wie unterscheidet es sich von Gewissheit? Descartes hat mit seinem ich denke, also bin ich einen Stein ins rollen gebracht: den Unterschied zwischen relativem Wissen, abhängig vom Gegenstand und dem was unhinterfragbar, Gewiss ist. Die eigene Existenz kann nicht widerspruchsfrei bezweifelt werden. Damit ist dies, sollte man nicht etwa Irrationalist sein, sprich: die Logik selbst in Zweifel ziehen, ein Wissen das gegen Zweifel immun ist. Denn gerade dieser Zweifel sorgt für dessen Bestätigung. Kant rollte den Stein weiter. Denn nicht nur ist damit zweifelsfrei die eigene Existenz gewiss. Es ist zudem ein Wissen um die Möglichkeit von Erkenntnis geworden. Es ist mir nicht nur meine Existenz gewiss, sondern auch die Erkenntnis, dass ich um meine Existenz wissen kann, also die Instanz Ich weiß meine Existenz und dieses Ich weiß, dass es dieses Wissen hat. Freilich ist damit noch sehr wenig gesagt, wenn alles andere dennoch nicht zweifelsfrei sein kann.
Auf Grundlage der Zweifelsfreiheit der Möglichkeit von Erkenntnis stellt Kant die Frage nach den sog. Möglichkeitsbedingungen von Erkenntnis. Es gibt Erkenntnis. Was muss daher existieren bzw. gelten, was muss vorausgesetzt werden, damit Erkenntnis möglich ist? Kant stellt einige Bedingungen auf, die gelten müssen, damit Erkenntnis als möglich gedacht werden kann.
Die Deutschen Idealisten wiederum erweiterten diese Bedingungen um einige Aspekte. Allem gemeinsam ist es, dass diese Bedingungen unmittelbar an einem selbst überprüft werden können. Sie folgen logischer Zwinglichkeit, die durch eigenes Denken unmittelbar ganz persönlich zur Einsicht gebracht werden können.
Im akademischen Umfeld ist dies philosophisch die Disziplin der Erkenntnistheorie und wird im Deutschen Idealismus zu einem Wir. Aus meiner Sicht als philosophischer Praktiker ist insbesondere Interessant: Was nützt mir dieses doch sehr abstrakte, allgemeine Wissen? Welche Bedeutung hat dies für mein Leben? Wie kann ich dieses Wissen für mich verwenden, um beispielsweise meine eigenen existenziellen Fragen einzuordnen? Gibt es ähnliche Gewissheiten in meinem persönlichen Leben, die erst einmal nur für mich gelten? Was kann ICH wissen?
Auch wenn das philosophische Gespräch grundsätzlich von besonderer Offenheit geprägt ist, ist es nicht beliebig. Es sind daher trotz der besonderen Art des Gesprächs keine
Haltungen erwünscht, die Diskriminierung, Rassismus, Schwurbelei oder anderer Formen von nicht ethisch vertretbaren Wortbeiträgen beinhalten. Ferner soll ein Raum entstehen, in dem sich Personen wohlfühlen können, die wegen Introvertiertheit und bzw. oder wegen einer Abneigung gegen das Gegeneinander in Diskussionen selten zu Wort melden oder sich in Solchen verloren, abgehängt oder unverstanden fühlen.
Eintritt: Frei,
Datum: Donnerstag, 16.10.2025
Beginn: 18:00 Uhr